Ramadan in den Straßen von Jerusalem

2020-05-05 18:17:46
Wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht, wird im muslimischen Viertel von Jerusalem für den Abend eingekauft. Nur einen Steinwurf vom Damaskustor entfernt kann man alles Nötige finden: Gemüse, Brot... nur einige Halbmonde und Leuchtdekorationen weisen darauf hin, dass dies trotz des Coronavirus eine feierliche Zeit ist. IZZELDIN NAQSHBAND „Während des Ramadan treffen sich die Menschen auf den Straßen, die den ganzen Monat lang sehr belebt sind. Dieses Jahr ist alles ganz anders. Wir haben noch nie eine solche Situation erlebt, nicht einmal in den denkwürdigsten Momenten und Umständen, wie während des Krieges... Aber irgendwie bringt uns das zum Wesentlichen zurück, es lässt uns verstehen, dass wir alle gleich sind... es ist das erste Mal, dass mir klar wird, dass sich die Menschen überall auf der Welt in der gleichen Situation befinden." Die Händler, die nach den Anti-Coronavirus-Bestimmungen arbeiten dürfen, verbarrikadieren den Eingang, um die Waren direkt an der Türschwelle zu übergeben...langsam versuchen sie, die Geschäfte nach dem Lockdown wieder ins Laufen zu bringen, aber die meisten Läden sind immer noch geschlossen. ALI HALAWANI Vertreter des Händlerausschusses „Ohne die Tausenden von Gläubigen, die aus der ganzen Welt kommen und hier einkaufen, gibt es keine Arbeit. Hier in der Altstadt ist die Situation der Geschäftsbesitzer wirklich schwierig: Viele haben Konkurs angemeldet. Es müssen Steuern und andere Ausgaben bezahlt werden... aber es gibt keine Besucher, die Geschäfte sind geschlossen. Die Al-Aqsa-Moschee ist geschlossen, alle Moscheen sind zu." Bei Sonnenuntergang verkündet der Kanonenschuss aus Ostjerusalem, dass das tägliche Fasten vorbei ist. Die Muezzine singen... aber niemand wird in die Moschee gehen können, um zu beten, genauso wie es nicht möglich ist, sich gemäß der Tradition zum Iftar - dem Abendessen - mit Verwandten und Freunden zu versammeln. Im Viertel herrscht von 18 Uhr abends bis 3 Uhr morgens ein Ausgehverbot, die Imame selbst haben die Gläubigen eingeladen, den für die Muslime heiligsten Monat des Jahres in der Familie zu feiern. Es ist ein nüchterner Ramadan in diesem Jahr. Izziyad Händler „Das ist keine Feier, das ist kein Ramadan! Die Menschen bleiben im Haus, sie kommen nicht raus, sie finden nicht den Weg hierher und sie gehen überhaupt nirgendwo hin. Wir waren seit zwei Monaten nicht mehr auf dem Tempelberg oder überhaupt in einer Moschee... wir waren zwei Monate lang daheim eingeschlossen, ohne rauszugehen. Erst kürzlich konnte ich wieder öffnen. Hoffen wir, dass alles bald wie vorher wird."

Siehe auch

Hören wir auf die Stimme der Unschuldigen!
Hören wir auf die Stimme der Unschuldigen!
Dezember 16, 2024

Die Weihnachtsbotschaft von Bruder Francesco Patton, Kustos des Heiligen Landes. Von Bethlehem in die Welt.

Terra Santa News 20/12/2024
Terra Santa News 20/12/2024
Dezember 19, 2024

Die Weihnachtsbotschaft des Kustos des Heiligen Landes, Bruder Francesco Patton; das Friedensgebet in Rom; das neue Buch über die Geschichte der Ursprünge des Christentums und schließlich das jüdische Fest Chanukka.

Chanukka: Die Welt erhellen
Chanukka: Die Welt erhellen
Dezember 19, 2024

Chanukka, auch Lichterfest genannt, ist ein wichtiges jüdisches Fest. Der Weihnachtstag fällt mit dem Beginn dieses Festes zusammen.

Das Licht des Glaubens angesichts des Dramas des Krieges
Das Licht des Glaubens angesichts des Dramas des Krieges
Dezember 18, 2024

Am 11. Dezember wurden auf der Piazza Santa Maria in Trastevere in Rom Kerzen des Glaubens und der Hoffnung entzündet und für den Frieden in der Welt gebetet. Kardinal Matteo Zuppi, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz, leitete das Gebet zusammen mit dem Vikar der Kustodie des Heiligen Landes, Br. Ibrahim Faltas.

Ein Leben für die Kunst! Die Geschichte des Robert Giacaman
Ein Leben für die Kunst! Die Geschichte des Robert Giacaman
Dezember 17, 2024

In dieser Weihnachtszeit lernen wir einen christlichen Künstler aus Bethlehem kennen, Robert Giacaman.

Vorstellung des Buches „Palästina, Wiege des Christentums“.
Vorstellung des Buches „Palästina, Wiege des Christentums“.
Dezember 17, 2024

Am 13. Dezember veranstaltete die Universität Dar Al-Kalima in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Mission im Theater der Universität Dar Al-Kalima in Bethlehem eine Konferenz zur Vorstellung des Buches „Palästina, Wiege des Christentums: Eine Einführung in die Geschichte der Ursprünge des Christentums vom 1. bis zum 7. Jahrhundert“.