Der Wohltätigkeitsfonds von Gemeindemitgliedern für Gemeindemitglieder

2020-05-18 09:55:59
Ein Fonds zur Unterstützung der bedürftigsten Familien in der lateinischen Pfarrei von Jerusalem, der von den Gemeindemitgliedern selbst gespeist wird: ein echtes Zeichen der Hoffnung, trotz der großen Schwierigkeiten, die mit der Coronavirus-Pandemie zusammenhängen. Es handelt sich um den “Wohltätigkeitsfonds”, der von Pfarrer Amjad Sabbara eingerichtet wurde, um Familien zu helfen, die sich in einer besonderen Notlage befinden und die aus Sorge um ihre Würde oftmals nicht aus eigenem Antrieb um Hilfe bitten. Br. AMJAD SABBARA, OFM Pfarrer der lateinischen Pfarrei von Jerusalem „In dieser Zeit müssen wir uns gegenseitig unterstützen. In der Regel erhält die Pfarrei wichtige Unterstützung von der Kustodie des Heiligen Landes und anderen Spendern aus dem Ausland. Aber in dieser Zeit der Pandemie durchlebt die ganze Welt eine schwierige Zeit, und die Geber wagen es nicht einmal, an die Bedürfnisse der Menschen zu denken, die außerhalb ihres Landes leben." Die Idee stammt aus der Bibel – und basiert insbesondere auf der Erfahrung des Propheten Elias mit der Witwe aus Sarepta. Als Elija sie um etwas Wasser und ein Stück Brot bat, sagte sie zu ihm, dass sie selbst nur mehr eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug hätte. Sie wolle heimgehen, um für sich und ihren Sohn etwas zuzubereiten und danach zu sterben. Der Prophet Elias befahl ihr dennoch, erst etwas für ihn zuzubereiten und versprach gleichzeitig: "Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen." Sie hatte ihm geglaubt, und so geschah es auch. Br. AMJAD SABBARA, OFM Pfarrer der lateinischen Pfarrei von Jerusalem „Die Botschaft ist, dass, wenn wir das Richtige tun, ein Scheitern zu einem Wunder wird. Aus diesem Grund wurde der Wohltätigkeitsfonds geschaffen. Wir alle brauchen in dieser Zeit Hilfe, aber wenn wir zusammenarbeiten, werden wir echte Wunder füreinander vollbringen." Jedes Gemeindemitglied verpflichtet sich, täglich drei Schekel mitzubringen - eine kleine Summe, wie das Mehl und das Öl der Witwe von Sarepta. Am Ende des Monats wird der Gesamtbetrag dann für die Bedürfnisse bedürftiger Familien und Universitätsstudenten bereitgestellt, die Studiengebühren zahlen müssen, um ihr Studium abzuschließen. Br. AMJAD SABBARA, OFM Pfarrer der lateinischen Pfarrei von Jerusalem „Drei Schekel sind eine kleine Summe, aber wenn sie von einer Person im Namen Gottes geopfert werden, erhält diese Person einen Segen: Das ist es, was wir in dieser Zeit brauchen. Ich hatte nicht mit einer Antwort von einer so großen Zahl von Menschen gerechnet, und das hat mich sehr beeindruckt. Mehr als hundert Familien haben sich der Initiative angeschlossen." Die Schaffung des "Wohltätigkeitsfonds" während des Marienmonats ist kein Zufall. Es erinnert daran, was Maria auf der Hochzeit zu Kana in Galiläa tat, als sie klugerweise erkannte, dass es an Wein mangelte und sie so Jesu Eingriff in das Leben dieser Familie ermöglichte. Br. AMJAD SABBARA, OFM Pfarrer der lateinischen Gemeinde von Jerusalem „Die Jungfrau sagte: “Tut, was er euch befiehlt”. Was hat Christus von ihnen verlangt? Wasser, das für die einfachsten Dinge steht, die wir haben. Dann wurde mit dem Segen Jesu Wasser in Wein verwandelt: So werden die kleinen Dinge, die wir anbieten, zu einer Quelle des Glücks." Die Coronavirus-Epidemie brachte Qualen, Schmerzen und viel Not mit sich. Aber in der lateinischen Pfarrei von Jerusalem stieß sie mit Kraft neue Wege an – und förderte eine neue Denkweise. Br. AMJAD SABBARA, OFM Pfarrer der lateinischen Gemeinde von Jerusalem „Der Punkt ist, wie kann die Pfarrei in die Lage versetzt werden, sich selbst zu helfen? Nur eine reife Kirche kann diese Mission erfüllen. Auf der anderen Seite sagt uns die Apostelgeschichte, dass unter den Aposteln niemand in Not blieb, weil die Hilfe eines jeden die Schwierigkeiten des anderen milderte."

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