Mitten in der judäischen Wüste in Israel befindet sich ein riesiger See mit einer hohen Salzkonzentration: das Tote Meer. Er befindet sich mehr als 400 Meter unter dem Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt der Erde.
Br. FRÉDÉRIC MANNS, OFM
Studium Biblicum Franciscanum
„Der Begriff "Totes Meer" taucht in der Bibel nicht auf: Die Bibel spricht vom "Salzmeer" und auch vom "Asphaltsee", und die muslimische Tradition spricht vom "Meer des Lot". Aber die Rabbiner haben auf der Grundlage der Geographie und Topographie Israels vermerkt, dass es im Norden den See von Galiläa oder den See von Genesareth gibt, der "See des Lebens" genannt wird, und im Süden liegt das "Tote Meer".
Trotz des Namens - "Tot" - gibt es viele Episoden in der Bibel, die sich in dieser Region abgespielt haben: anscheinend verborgene Geschichten, die in der Heiligen Schrift offenbart werden. Zahlreiche biblische Ereignisse fanden in der Nähe des Toten Meeres in der Stadt En-Gedi statt.
Br. FRÉDÉRIC MANNS, OFM
Studium Biblicum Franciscanum
„En-Gedi" bedeutet "Quelle der Ziege", und wir haben zwei wichtige Texte dazu. Der erste ist Samuel 23, der den Kampf zwischen Saul - dem ersten König Israels - und David schildert: Saul wurde als erster König auserwählt, aber er missfiel Gott und so sandte Gott Samuel, um König David in Bethlehem zu salben. Im ersten Buch Samuel 23 gab es also zwei Könige von Israel, und sie führten Krieg gegeneinander. Dann haben wir Psalm 63, der davon spricht, das David sich in der Wüste von En-Gedi versteckte."
P. DANIEL NASCIMENTO
Studium Biblicum Franciscanum
„Erstes Buch Samuel, Kapitel 23: "David, nachdem er erfahren hatte, dass Saul ihn töten wollte, ließ sich in den Bergen der Steppe Sif nieder." Erstes Buch Samuel, Kapitel 24: "Von dort zog David hinauf und setzte sich in den schwer zugänglichen Bergen bei En-Gedi fest."
Analogien und Gedichte aus einigen Büchern der Bibel sind mit diesem Ort verbunden.
P. DANIEL NASCIMENTO
Studium Biblicum Franciscanum
„Buch Hesekiel, Kapitel 47: Weil dieses Wasser dort hinkommt, werden sie gesund; wohin der Fluss kommt, dort bleibt alles am Leben."
Fr. FRÉDÉRIC MANNS, OFM
Studium Biblicum Franciscanum
„Der schönste Text, den wir haben, ist Hesekiel 47, der die neue Stadt Jerusalem mit dem neuen Tempel beschreibt: Unter dem Altar des Tempels sprudelt eine kleine Wasserquelle hervor, die auf die Araba zufließt und immer größer wird, sie wird zu einem Fluss. Es gibt sogar kleine Fische in diesem Wasser, das dann in das Salzwasser des Toten Meeres fließt.
Im Hohenlied - das in der Tradition Salomo zugeschrieben wird - wird in den Kapiteln 1-4 daran erinnert, dass es zu Salomos Zeit Weinreben gab: En-Gedis Weinreben, die zu dieser Zeit sehr berühmt waren. Und dann spricht das Buch Jesus Sirach 24,13 von Weisheit. Die Weisheit wird mit verschiedenen Pflanzen, mit verschiedenen Blumen verglichen. Da heißt es: "wie eine Palme in En-Gedi wuchs ich empor". Wir wissen auch von anderen Autoren, dass es in En-Gedi Balsam gab, der sehr berühmt war. Und dann haben wir im Süden die Städte Sodom und Gomorrha."
Neben En-Gedi bewahren auch andere Orte rund um das Tote Meer biblische Geschichten.
Fr. FRÉDÉRIC MANNS, OFM
Studium Biblicum Franciscanum
„In Jordanien, auf der anderen Seite des Sees, haben wir zwei sehr wichtige Orte: Machaerus, Ort des Martyriums Johannes des Täufers, und den Berg Nebo, auf dem Mose starb. Aus diesem Grund kann man sagen, dass das Heilige Land auch in Jordanien weiter besteht."
Um das dichte Wasser herum ist biblischer Reichtum: Geschichten, von denen die Heilige Schrift berichtet und die von der Zeit und dem Meer bewahrt wurden.
Die Weihnachtsbotschaft des Kustos des Heiligen Landes, Bruder Francesco Patton; das Friedensgebet in Rom; das neue Buch über die Geschichte der Ursprünge des Christentums und schließlich das jüdische Fest Chanukka.
Am 11. Dezember wurden auf der Piazza Santa Maria in Trastevere in Rom Kerzen des Glaubens und der Hoffnung entzündet und für den Frieden in der Welt gebetet. Kardinal Matteo Zuppi, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz, leitete das Gebet zusammen mit dem Vikar der Kustodie des Heiligen Landes, Br. Ibrahim Faltas.
Am 13. Dezember veranstaltete die Universität Dar Al-Kalima in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Mission im Theater der Universität Dar Al-Kalima in Bethlehem eine Konferenz zur Vorstellung des Buches „Palästina, Wiege des Christentums: Eine Einführung in die Geschichte der Ursprünge des Christentums vom 1. bis zum 7. Jahrhundert“.