Am Ende des Jahres 2023 möchten wir Ihnen, die Sie unsere Nachrichten aus dem Heiligen Land über unsere Webseiten und vor allem über die 50 Fernsehsender weltweit verfolgen, einige der wichtigsten Nachrichten des Jahres präsentieren.
TSN wird in zehn Sprachen produziert und auf 50 Fernsehkanälen in Amerika, Südamerika, Europa und im Nahen Osten ausgestrahlt.
Die Themen von Januar bis Dezember 2023 im Überblick:
Feste in den Heiligen Stätten, Archäologie, Nachrichten, Kultur, Veranstaltungen, Pilger, Ökumene, interreligiöser Dialog und Glaube.
Im Jahr 2023 haben wir uns an den liturgischen Kalender gehalten, um den Reichtum der Feiern an den Orten des Heilsgeschehens aktuell darzustellen.
Zu den besonders wichtigen Aktivitäten der Kustodie gehört die Bildungs- und Erziehungsarbeit, die sich sowohl an die lokale Bevölkerung als auch an Laien und Ordensleute aus aller Welt richtet.
In den Nachrichten haben wir über die Ereignisse im Heiligen Land und über die verschiedenen archäologischen Arbeiten berichtet.
In unseren Specials "Die Karfreitagskollekte", ging es um die Verbindung zwischen allen Christen der Welt und den Heiligen Stätten.
Die Gesichter der Brüder in Syrien aus der Sicht des Kustos des Heiligen Landes: Br. Francesco Patton über die Begegnung mit den Brüdern, die in dieser Region die vom Erdbeben betroffenen Menschen aufnehmen.
Zypern, die Insel des Barnabas, des Paulus und des Lazarus und eine wichtige Seeroute für die ersten christlichen Reisen, ist weiterhin Schauplatz wichtiger Ereignisse. Nach dem Besuch von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 und Papst Franziskus im Jahr 2021 fand dort vom 20. bis 23. April das Symposium "Verwurzelt in der Hoffnung" statt, zehn Jahre nach der Veröffentlichung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens "Ecclesia in Medio Oriente".
Der 12. Lateinamerikanische Kongress der Kommissare vom Heiligen Land fand in Sao Paulo, Brasilien, statt. An diesem Kongress nahmen 21 Franziskaner aus Brasilien, Argentinien, Mexiko, Bolivien, Chile, Honduras, Kolumbien, Guatemala, Spanien und Paraguay teil.
Mit den Augen des Petrus von Jerusalem nach Rom. Am 30. September 2023 feierte Papst Franziskus auf dem Petersplatz das ordentliche öffentliche Konsistorium zur Ernennung von 21 neuen Kardinälen. Unter den neuen Kardinälen sind Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, und Claudio Gugerotti, Präfekt des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen.
Franziskanische Märsche im Libanon, in Syrien, Galiläa und Jordanien.
"Wirkung". So lautete der Titel der libanesischen Ausgabe des Franziskanermarsches, der Ende August stattfand. Fünfundsechzig junge Libanesen machten sich auf den Weg und ließen für vier Tage alles hinter sich, um mit dem Herrn ins Gespräch zu kommen.
Syrien: 125 Jugendliche verließen ihren Alltag, um den Herrn Jesus zu suchen, während des 9. Franziskanischen Marsches, der vom 5. bis 11. September stattfand.
Auf den Wegen Galiläas, auf der Suche nach Gott, zwischen Ebenen und Bergen, entfernt man sich von Hektik und den schönen Dinge des Lebens, und hört die Stimme des Herrn in der Natur. Die Herzen der jungen Teilnehmer des Franziskanischen Marsches brennen und ihre Augen öffnen sich für den Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit.
"Heute mit mir im Paradies" war das Thema des neunten Franziskanischen Marsches in Jordanien. Eine einzigartige menschliche, physische und spirituelle Erfahrung, die von etwa hundert Jugendlichen aus verschiedenen jordanischen Städten und Dörfern gemacht wurde. Unter ihnen waren auch einige irakische Immigranten.
Der 7. Oktober 2023 wird im Nahen Osten ein Tag sein, den man nur schwer vergisst. An diesem Tag begann ein neuer Krieg, der Tausende unschuldiger Zivilisten das Leben kostete.
Die Kirche hat sich mit zahlreichen Initiativen für den Frieden im Heiligen Land eingesetzt.
Die Oberhäupter der Kirchen des Heiligen Landes, die in Jerusalem präsent sind, haben zusammen mit vielen Gläubigen verschiedener Riten und Konfessionen in der Terra Santa Schule eine Vigil für den Frieden abgehalten, in der sie gebetet, meditiert und um Frieden gefleht haben.
Den Kreuzweg in Jerusalem zu beten ist eine Erfahrung, die uns in das Geheimnis Christi eintauchen lässt. Beim Kreuzweg am 27. Oktober baten sie in Gemeinschaft mit Papst Franziskus und der Weltkirche Gott um die Gabe des Friedens für das Heilige Land.
ERZBISCHOF ADOLFO TITO YLLANA
Apostolischer Delegat in Jerusalem
"Alle Christen der Welt beten, die Gläubigen, die Christen und auch die Nichtchristen. Denn dies ist das Zentrum unserer Hoffnung. Denn der Weg des Kreuzes führt zum neuen Leben, zur Auferstehung, zur Hoffnung. Aber ich glaube, dass in diesen Augenblicken, die uns bleiben, das Wichtigste ein einziges Wort ist: das Gebet. Denn das Gebet führt uns zu unserer Seele, wir begeben uns in die Hände Gottes, der uns nie verlässt, der seine Kinder nie verlässt."
Auch die Kinder und Jugendlichen aus dem Heiligen Land beteten um Frieden. Das Treffen fand in der Terra Santa Schule in Jerusalem statt, einer Bildungseinrichtung der Kustodie des Heiligen Landes. Die Schule nimmt Hunderte von Schülern auf und bietet ihnen eine umfassende Ausbildung, um sie vor allem auf die wichtigste Herausforderung vorzubereiten: den Aufbau des Friedens in einem Land voller Konflikte.
BR FRANCESCO PATTON, OFM
Kustos des Heiligen Landes
"Seit Jahrhunderten versuchen wir, den Geist des Heiligen Franziskus und den Geist des Evangeliums des Friedens hierher ins Heilige Land zu bringen. Die Art und Weise, wie wir versuchen, zum Frieden zu erziehen, besteht vor allem darin, zur gegenseitigen Akzeptanz und zum Zusammenleben zu erziehen. In unseren Schulen leben in der Regel Christen und Muslime zusammen. In der Magnificat-Musikschule sind es Christen, Juden und Muslime. Was wir versuchen umzusetzen, um es etwas aktueller auszudrücken, ist der Geist der Enzyklika 'Fratelli tutti' von Papst Franziskus: zu versuchen, die Freundschaft zwischen Kindern und Jugendlichen zu pflegen, die auch verschiedenen Religionen, ja sogar verschiedenen Ethnien angehören, die aber vor allem lernen müssen, sich gegenseitig zu respektieren."
Bruder IBRAHIM FALTAS, OFM
Vikar Kustodie des Heiligen Landes
"Jeden Tag beten wir das einfache Gebet des heiligen Franziskus, aber heute haben wir für den Frieden gebetet. Wie Sie gesehen haben, haben alle mitgemacht, Kinder von 3 bis 18 Jahren. Alle waren gegen den Krieg, gegen die Gewalt, gegen den Hass... Alle haben gesagt: Kein Krieg mehr! Keine Gewalt mehr! Kein Blutvergießen mehr! Wir wollen wie Kinder leben... wir wollen diesen Krieg nicht. Und wir hoffen wirklich, dass der Herr uns hört. Das betrifft alle Kinder des Heiligen Landes, die Kinder von Gaza, von Jenin, von Nablus, von Tel Aviv... denn im Moment leiden alle Kinder sehr."
"Beendet den Krieg" ist der stetige Appell von Papst Franziskus, der in ständigem Kontakt mit dem Heiligen Land steht.
P. GABRIEL ROMANELLI
Lateinischer Priester in Gaza
"Inmitten all der dramatischen Dinge, die wir in diesen Tagen erleben, haben wir einen Trost, einen Trost vom Heiligen Vater. Er hat mich gestern und vorgestern angerufen, um sich nach der Situation zu erkundigen, aber auch um sich über die Pfarrei in Gaza zu informieren. Er hat seine Verbundenheit und seine Sorge zum Ausdruck gebracht. Ich habe ihm für seinen Appell für ein Ende des Krieges und für Frieden gedankt... in der Hoffnung, dass der Frieden bald kommt. Er wollte seine Verbundenheit zum Ausdruck bringen. Und gestern, nachdem er seine Grüße und sein Gebet übermittelt hatte, rief er Pater Youssef, die Schwestern und die Gemeinschaft, die als Flüchtlinge in der Pfarrei leben, an und gab ihnen seinen Segen. Ein wahrer Trost! Wir wissen, dass das Gebet des Heiligen Vaters das Gebet der ganzen Kirche ist. Möge sein Segen alle Wunden dieses Landes heilen."
Fast drei Monate sind vergangen: großes Leid, Zerstörung, Angst. Wir haben Weihnachten gefeiert, aber dieses Jahr in einer anderen Form. Jenseits der Mauer, der Beginn des Advents in Bethlehem.
BR FRANCESCO PATTON, OFM
Kustos des Heiligen Landes
"Es ist eine sehr wichtige Geste, von Jerusalem nach Bethlehem zu gehen und dabei eine Mauer zu überwinden. Für mich ist es die wichtigste Geste. Das Durchschreiten der Mauer, wenn es Eingänge gibt, soll uns zeigen, dass auch eine Mauer überwunden werden kann. Wir sind noch nicht wie der auferstandene Jesus, der durch die Mauern der Häuser ging, aber es ist ein Zeichen dafür, dass es früher oder später keine Mauern mehr geben wird."
Für den Kustos des Heiligen Landes war es in diesem Jahr ein weniger feierlicher Einzug als sonst, aber die Anwesenheit der Kinder der Terra Santa Schule machte ihn doch festlich und fröhlich.
Bethlehem ist die Stadt, in der das Wort Gottes in die Geschichte der Menschheit eingetreten ist. Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit die Mauer der Feindschaft, die die Menschen trennt, niedergerissen werden kann.
Ein Zeichen der Liebe Christi, die auch vor der Härte der Menschen nicht Halt macht, ist der Einzug des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, in Bethlehem am Morgen des 24. Dezember 2023.
HANNA NASSER
Bürgermeister von Bethlehem
"Wir haben beschlossen, den Geist von Weihnachten zu bewahren und den Status quo zu schützen. Wir werden den Patriarchen empfangen und die Mitternachtsmesse in der Kirche feiern. Als Christen betrachten wir uns als einen wesentlichen Teil des palästinensischen Volkes. In dieser Stadt wurde Jesus Christus geboren. Diese Botschaft, diese edle Botschaft, muss in der ganzen Welt verbreitet werden, und die internationale Gemeinschaft hat die Pflicht, sie nach Bethlehem zurückzubringen, denn Bethlehem und ganz Palästina brauchen Frieden."
KARDINAL PIERBATTISTA PIZZABALLA
Lateinischer Patriarch von Jerusalem
"In dieser Zeit, in der der Krieg andauert, gibt es neben den militärischen und politischen Problemen einen tief verwurzelten Hass in der Bevölkerung, der diese zunehmend entfremdet. Und das ist gewiss ein Zeichen der Sünde, ein Werk des Teufels, mit Zustimmung des Menschen. Denn was auch gesagt werden muss, ist, dass die Dinge sich ändern können, dass Gott in das Leben der Welt eintreten kann, dass er das Leben der Welt verändern kann, aber er wartet auf unser freies Ja. Ohne unser freies Ja kann Gott nicht in die Welt kommen. Jesus ist mit dem Ja von Maria und Josef in die Welt gekommen, und das hat die Welt verändert."
Um seine Nähe und Liebe zu diesem Land und seinen Menschen zu zeigen, schickte Papst Franziskus den Apostolischen Almosenier Kardinal Konrad Krajewski.
Kardinal KONRAD KRAJEWSKI
Almosenier Seiner Heiligkeit
"Er hat mich hierher geschickt, um zu beten, zu schweigen und zu beten. Das tue ich seit einigen Tagen, ich besuche auch Waisenkinder, arme Familien, vor allem aus Jerusalem, aus Bethlehem. Gestern, nach einem ganzen Tag der Prüfungen, habe ich es auch geschafft, mit dem stellvertretenden Pfarrer von Gaza und anderen zu sprechen, um ihnen aufmerksam zuzuhören, damit ich all diese Nachrichten, die nicht gut, aber voller Hoffnung sind, dem Heiligen Vater überbringen kann".
An Weihnachten 2023 zelebrierte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, die Mitternachtsmesse in der Katharinenkirche nahe der Geburtsgrotte Christi. Die Feier endete mit der Prozession mit dem Jesuskind zu dem Ort, an dem es der Überlieferung nach von der Jungfrau Maria geboren wurde. Ein Gott, der sich selbst und uns zu Brüdern und Schwestern gemacht hat, indem er sein Sohn wurde.
KARDINAL PIERBATTISTA PIZZABALLA
Lateinischer Patriarch von Jerusalem
"Wir sind heute hier, um Ja zu Gott zu sagen, denn die große Gewalt, die es in der Welt gibt, ist nicht nur eine soziale Frage, sondern auch eine Frage der Abwesenheit Gottes im Leben der Welt. Ja zu Gott zu sagen bedeutet aber auch, den anderen als Bruder zu sehen".
Der Patriarch von Jerusalem macht klar, dass das Leid, das Drama, das die Gläubigen in Gaza erleben, sein Herz und das Herz aller Menschen zutiefst berühren.
KARDINAL PIERBATTISTA PIZZABALLA
Lateinischer Patriarch von Jerusalem
"Wenn jemand in der eigenen Familie leidet, ist man immer betroffen. Und noch mehr, wenn es um die Menschen in Gaza geht. Ich empfinde es stärker, weil ich sie alle kenne, jeden einzelnen von ihnen. Ich war in ihren Häusern, die jetzt nicht mehr da sind. Ich kenne ihre Gesichter, ich habe einige ihrer Kinder getauft. Ihr Leid, das Drama, das sie durchmachen, berührt nicht nur mein Herz, sondern die Herzen so vieler Menschen, die in diesem Moment zerrissen sind. Man möchte mehr tun, man möchte bei ihnen sein, aber im Moment können wir das nicht."
Die Weihnachtsbotschaft des Kustos des Heiligen Landes, Bruder Francesco Patton; das Friedensgebet in Rom; das neue Buch über die Geschichte der Ursprünge des Christentums und schließlich das jüdische Fest Chanukka.
Am 11. Dezember wurden auf der Piazza Santa Maria in Trastevere in Rom Kerzen des Glaubens und der Hoffnung entzündet und für den Frieden in der Welt gebetet. Kardinal Matteo Zuppi, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz, leitete das Gebet zusammen mit dem Vikar der Kustodie des Heiligen Landes, Br. Ibrahim Faltas.
Am 13. Dezember veranstaltete die Universität Dar Al-Kalima in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Mission im Theater der Universität Dar Al-Kalima in Bethlehem eine Konferenz zur Vorstellung des Buches „Palästina, Wiege des Christentums: Eine Einführung in die Geschichte der Ursprünge des Christentums vom 1. bis zum 7. Jahrhundert“.