Die Brote und Fische von Hippos

2019-11-05 12:46:14
Ein atemberaubender Blick auf einen der von Jesus am meisten geliebten Orte: Den See Genezareth, an dessen Ufer die Apostel zahlreichen Wundern beiwohnten. Wie der wundersamen Vermehrung von Brot und Fisch… Ein neues Erinnerungsstück, auf einem mehrfarbigen Mosaik eingemeißelt, das in Teilen noch untersucht werden muss, ist genau hier ans Licht gekommen, unter diesen eindrucksvollen Ruinen des antiken Hippos, einer heidnischen Stadt auf dem Gebiet der Dekapolis zur Zeit Jesu. Diese erlebte in der byzantinischen Ära eine neue Blüte und wurde sogar Bischofssitz, bis ein Erdbeben sie 749 zerstörte. Die Ausgrabungen, die Mitte des letzten Jahrhunderts begannen, brachten gleich sieben Kirchen ans Tageslicht: In der sogenannten „abgebrannten Kirche“ wurde während dieses Sommers ein perfekt erhaltener Mosaikboden entdeckt, auf dem verschiedene Fischarten und zwölf Brotkörbe abgebildet sind. MICHAEL EISENBERG Co-Direktor der Ausgrabungsstätte Hippos-Sussita „Das Dach der Kirche war völlig verkohlt. Es war eingestürzt und die Asche hatte das Mosaik vollständig bedeckt und es somit abgeschirmt. Es ist die am besten erhaltene der Anlage. Darauf zu sehen sind wunderbare geometrische Verzierungen, Vögel, Früchte, Fische und zwölf Körbe mit Brot.... wie diejenigen, die dem Evangelium zufolge nach dem Wunder der Vermehrung übrig geblieben sind. Es liegt auf der Hand, dass die erste Frage, die ich mir gestellt habe, lautete: Ist das ein Zufall, etwas Symbolisches oder steckt Absicht dahinter?" Michael Eisenberg, ein Archäologe, der an verschiedenen Ausgrabungen in Hippos beteiligt ist, spricht nicht von Hinweisen, die den Ort des Wunders der Vermehrung von Brot und Fisch in Frage stellen könnten. Dieser liegt der Überlieferung zufolge in Tabgha, einer Stadt auf der anderen Seite des Sees von Tiberias, in der Nähe von Kapernaun. Br. EUGENIO ALLIATA, OFM Archäologe Studium Biblicum Franciscanum in Jerusalem „Das Evangelium berichtet von zwei durch Jesus bewirkte Vermehrungen von Broten und Fischen, oder besser gesagt von zwei Teilungen von Brot und Fisch für die Menge. Eine davon wird traditionell am galiläischen Ufer lokalisiert, die andere am gegenüberliegenden Ufer, denn auf eine davon folgt eine Überquerung des Sees durch die Jünger und Jesus. Der Tradition zufolge fand die erste Vermehrung in Tabgha statt, in der Nähe anderer Überlieferungen: der des wundersamen Fischfangs, des Primates Petri.... sie fanden der Überlieferung nach alle dort statt, so dass dieser Ort eine durchgehendere Tradition hat. Allerdings ist die sichere Bestimmung der genauen Orte, an denen diese oder jene Episode stattgefunden hat, ein Problem. Es gibt jedoch keinen zwingenden Grund, den Ort der ersten Vermehrung von Broten und Fischen zu ändern. Den Ort der zweiten hingegen muss man hinnehmen, ohne ein bestimmtes Urteil abzugeben, denn die Tradition ist in dieser Hinsicht nicht so stark."

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