Mit den Krippenfiguren auf dem Weg nach Bethlehem: Josef

2023-12-19 12:22:36
BR LUCA DI PASQUALE, OFM Seraphische Provinz vom hl. Franziskus - Assisi (Italien) "Wenn wir einen Zeitsprung von 2000 Jahren machen würden und hierher ins Heilige Land kämen, würden wir Josef vorfinden, einen einfachen Mann, einen Arbeiter mit schmutzigen Händen, einen Mann, der es verstand, auf das Wort Gottes zu hören und auf die Tatsachen, die ihn umgaben." Und Gott erwählt genau diesen Mann, um eine Heilsgeschichte zu schreiben. Gott weiß, dass er bei diesem Mann einen Platz im Leben finden kann, weil er ein Mensch ist, der Menschen aufnehmen kann. Aufnehmen heißt nichts anderes, als Gott Raum zu geben. Er hätte sich verdientere, würdigere Menschen aussuchen können. Aber er wählt Josef. Und er gibt ihm eine wichtige Aufgabe: Maria und Jesus aufzunehmen. Im Urtext steht das griechische Verb 'paralambano', das 'in die Nähe nehmen' bedeutet. Josef erhält also die Möglichkeit, Maria, eine Frau, die schwanger wird, ohne zu wissen wie, und Jesus, einen Sohn, der nicht sein eigener ist, zu sich zu nehmen, und gleichzeitig wird er aufgefordert, mit seiner Familie nach Ägypten zu fliehen - eine schwierige Situation. Das sind die Bedingungen, die es Josef ermöglichen mit Gott diese Heilsgeschichte zu schreiben. Trotz seiner Zerbrechlichkeit. Das ist es, was Josef auch uns zeigt: trotz der Umstände. In diesem Jahr werden wir ein anderes Weihnachten erleben. Ein Weihnachten nicht der Lichter, der Freude, sondern des Leidens. Es ist nicht der Kontext, von dem es abhängt: Jesus ist Gott, er kann geboren werden oder nicht. Es ist nicht der Kontext, der Gott daran hindert, Heilsgeschichte zu schreiben, sondern es ist an uns, sie anzunehmen oder abzulehnen. Und so entscheiden wir uns, Josef auf dem Weg der Annahme zu folgen. P. GABRIEL ROMANELLI Pfarrer von Gaza "Die Gemeinschaft von Gaza, die gesamte christliche Gemeinschaft, wie auch die gesamte Zivilbevölkerung von Gaza, also die Mehrheit der Bevölkerung, leidet sehr, denn der Krieg ist keine leichte Sache. Jeder spürt die Bombardierungen und Opfer gibt es überall, auch in der christlichen Gemeinschaft, Wir versuchen, eine Oase zu schaffen, in der Jesus beschützt wird, so wie er von Josef und Maria beschützt wurde, als sie aus Bethlehem in Ägypten flohen und durch Gaza zogen. Wir versuchen, die Gegenwart Jesu in der Eucharistie zu bewahren, die Gegenwart der Dreifaltigkeit in den Seelen der Getauften, für alle zu beten und unsere Nächstenliebe allen gegenüber zu bezeugen, denn die Mehrheit sind Muslime, und so leben wir unter ihnen und unternehmen viele Aktivitäten. Die Situation ist sehr ernst: Sie haben uns gesagt, dass sie sich mit Jesus sicherer fühlen und dass die Vorsehung helfen wird. Sie beginnen den Tag um 8 Uhr mit der Messe - obwohl sie nachts manchmal nur eine halbe oder eine Stunde schlafen - und dann beten sie den ganzen Tag den Rosenkranz zu Unserer Lieben Frau, und wenn sie können, verehren sie das Allerheiligste. Und dann feiern sie die Nachmittagsmesse. Sie beten, sie beten, sie bitten um Gebete, denn es ist nicht leicht, zusammen zu sein, Flüchtling zu sein. Sie beten, sie bitten um Gebete, sie bitten, dass jeder, dessen Wort Gewicht hat, es für den Frieden, für einen Waffenstillstand, für das Ende dieses Krieges einlegt. Sie beten für das Wohl aller."

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