Eine verängstigte Herde...

2019-09-24 15:43:39
Es ist, als ob die Zeit stehen geblieben wäre in dieser Nacht zwischen dem 6. und 7. August 2014, als mehr als 120.000 Christen in der irakischen Nineveh-Ebene gezwungen waren, ihre Häuser zu verlassen. Die Flucht ist die einzige Lösung, der zerstörerischen Wut des Islamischen Staates zu entkommen. Fünf Jahre später begrüßt uns Abu Mariam, der ursprünglich aus der Gegend um Mossul stammt, in den Mauern dessen, was nur von außen wie ein Haus in Amman, Jordanien, aussieht. In den Händen ein Mobiltelefon... Das ist alles, was von einem Leben übrig bleibt. RAKAN BOULOS NEJMAN „ABU MARIAM” Irakischer Flüchtling in Jordanien „Ich habe mein Zuhause im Irak verloren, wo ich seit meiner Kindheit lebte. Ich habe es eines Nachts verlassen.... ich habe nicht erwartet, was passieren würde.“ Ein Schimmern in seinen Augen verrät den Schmerz, der immer noch nicht verblassen will: RAKAN BOULOS NEJMAN „ABU MARIAM” Irakischer Flüchtling in Jordanien „Als sie die Gegend, aus der ich komme, befreiten, jubelte mein Herz für mein Land. Ich sagte meiner Frau, dass ich unser Haus sehen wollte, und wenn alles in Ordnung sei, würden wir uns dort treffen. Ich konnte nach drei Tagen des Wartens hin. Als ich ankam, fand ich mein Haus.... niedergebrannt. Das Werk eines Lebens, zerstört in 5 Minuten. Ich hatte keine Bleibe mehr.... Ich musste für meine Familie nach einer neuen, sicheren Wohnung suchen.“ Unzerstörbare Erinnerungen und die Erwartung einer Zukunft, die noch aufgebaut werden muss. Und das ist das doppelte Gesicht der Flüchtlinge: Hoffnung und Verzweiflung, Glück vermischt mit Wut über die Wunden, die durch jahrelangen Krieg entstanden sind. NADA NEJMAN Irakische Migrantin in Jordanien „Seit wir hier sind, bin ich nicht mehr glücklich. Ich wollte von Anfang an in den Irak zurückkehren, in mein Zuhause, zu meiner Familie, aber die Zukunft meiner Mädchen ist wichtiger. Ich weiß sehr wohl, dass die Bedingungen im Land nicht günstig sind: Es gibt kein Wasser, keinen Strom und es gibt immer noch Milizen hier und da. Ich möchte nicht, dass meine Töchter das erleben, was ich erlebt habe: 8 Jahre Krieg mit dem Iran, der Krieg mit Kuwait, das Embargo und der Fall.“ Nach Angaben des UN-Menschenrechtskommissariats leben in Jordanien rund 70.000 irakische Flüchtlinge. Ohne Arbeitserlaubnis oder die Möglichkeit einer Ausbildung für die Kinder; die einzige Unterstützung für christliche Familien kommt von der Kirche... Jahre des Wartens auf dieses kleine Wunder: ein Visum für ein neues Leben... NADA NEJMAN Irakische Migrantin in Jordanien „Wir hoffen auf ein besseres Schicksal. Das Wichtigste ist die Zukunft und die Sicherheit für meine Töchter. Der Schmerz der jungen Jesidinnen.... es fällt mir schwer, daran zu denken. Deshalb will ich an einen sicheren Ort gehen.“ Wir haben bei der Flucht alles zurückgelassen, konnten nur unsere Ausweise mitnehmen, erzählen die beiden Eheleute. Wir werden das bisschen, was wir haben, anderen Bedürftigen geben, wenn wir Jordanien verlassen. Es ist offensichtlich, dass sie sehr wenig besitzen. Doch in ihren Herzen steckt Kraft, die aus Liebe und Glauben wächst. RAKAN BOULOS NEJMAN „ABU MARIAM” Irakischer Flüchtling in Jordanien „Ich habe den Glauben an Gott nicht verloren. Gott ist immer bei uns. Ich habe einen starken Glauben und keine Angst.... das Leben geht weiter.“

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